Finden Sie was sie suchen...


Es ist ja heute noch so...

25. September 2022

„Es ist ja heute noch so: Es leben so viele begüterte Menschen in unseren Landen, die Tag für Tag gut leben können, und vor ihren Türen leben viele Menschen, denen das Nötigste zum Leben fehlt. Die Geschichte, die Jesus erzählt und die wir am heutigen Sonntag hören, ist noch immer Gegenwart.

Und doch brauchen wir nicht so schwarz-weiß zu malen, wie Jesus es in dem Gleichnis des reichen Mannes und dem armen Lazarus tut. Unser Krankenhauswesen, unsere sozialen Einrichtungen, Kindergärten, Unterkünfte für Asylsuchende, Ausgabestätte für Essen und Kleidung, Palliativstationen und vieles mehr, lindern Nöte - aber schieben wir nicht gerade dadurch viele Bedürftige von uns weg und verweisen auf diese sozialen Einrichtungen. Unser Leben zu verändern, selbst bescheidener zu leben, unser eigenes Hab und Gut zu teilen, das vermeiden wir.

Der reiche Mann im Gleichnis kommt nicht auf den Gedanken, sein falsches Leben nach dem Tod einzusehen und zu bereuen, sondern er versucht den armen Lazarus zu instrumentalisieren, um sich selbst und seiner Familie zu helfen. Seine abschließende Bitte, Lazarus möge zu seinen Brüdern geschickt werden, um sie zur Umkehr zu bewegen, wird mit der Antwort beschieden: ‚Sie haben Mose und die Propheten, auf diese sollen sie hören.“ Ja, selbst wenn einer von den Toten auferstehen würde, könnte sie das nicht von ihrem Weg abbringen, wird dem Reichen und uns erklärt. Gegenüber einem Herzen, das nicht hörbereit ist, werden auch Erscheinungen und Wunder nichts bewirken.

Die Frohe Botschaft Jesu, damals und heute, lautet: ‚Kehrt um, das Himmelreich ist nahe!‘ Auf seine Stimme sollen wir hören- Das Außergewöhnliche ist schon geschehen, Gott hat in Jesus Christus endgültig in die Geschichte der Menschheit eingegriffen. Und kein anderes Ereignis hat unseren Planeten mehr verändert als das Kommen Jesu. Wie er sich den Armen seiner Zeit zugewandt hat, den von der Gesellschaft Ausgeschlossenen angenommen hat, allen an den Rand Gedrängten seine Liebe geschenkt hat, das hat Schule gemacht. Nach Jesu Auferstehung, nach Ostern, sind unzählige Menschen seinem Beispiel gefolgt, haben sich in Gemeinden zusammengeschlossen, wo der Ausgleich zwischen Arm und Reich stattgefunden hat, wo alle sich als Bedürftige und gleichzeitig als reich Beschenkte erfahren haben. Und diese Geschichte Gottes mit uns Menschen geht weiter. Das Wunder, dass Gott in jeder Generation Menschen findet, die sich, vom Evangelium Jesu Christi ergriffen, zur Freude an diesem Gott begeistern lassen und im Geiste Jesu ihr Leben gestalten, dieses Wunder geschieht immer wieder. Es kann auch heute unter uns geschehen. Unser Leben ist die Zeit, um Jesus Christus nachzufolgen, um Türen und Herzen zu öffnen!“

Pater Zacharias und alle Brüder in Tabgha und Jerusalem wünschen Euch einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche!

Über Alle Blogbeiträge von