Von Advent 2003 bis zum Mai 2013 hat unsere Abtei in Hildesheim das „Haus Jerusalem“ als einen Stützpunkt mit verschiedenen Aufgaben und Funktionen in Deutschland betrieben.
Im Hinblick auf das Auslaufen der bestehenden Verträge mit dem Bistum Hildesheim bzw. der Pfarrei „Zum Heiligen Kreuz“ hat sich unsere Gemeinschaft im Sommer 2011 entschieden, diese Verträge nicht zu verlängern und auch keine neuen zu schließen, um uns statt dessen mehr auf unsere Kernberufung im Heiligen Land zu konzentrieren.
Aufgaben und Dienste
Im „Haus Jerusalem“ haben in mehr oder weniger rotierendem System für einige Zeit zwei oder drei Mönche aus unseren Klöstern im Heiligen Land gelebt. Sie pflegten auch in dieser kleinen Gemeinschaft monastische Lebensformen, so dass Brüder aus Tabgha und Jerusalem auf Deutschlandreisen hier ein Stück Zuhause antreffen konnten. Dies galt in besonderer Weise auch für Brüder, die aus medizinischen Gründen eine längere Zeit in Hildesheim verbracht haben.
Einige Male hat sich der Kreis der Oblaten unserer Abtei in Hildesheim zu Einkehrtagen getroffen. Auch unser Freundeskreis hatte mit dem „Haus Jerusalem” eine zusätzliche Ansprechadresse für seine Arbeit sowie einen Ort für eine Begegnung mit Mönchen unserer Gemeinschaft.
Die tägliche Eucharistiefeier an Werktagen und einen Teil ihrer Gebetszeiten haben die Brüder öffentlich im ehemaligen Kapitelsaal der Godehards-Basilika gehalten, was sowohl für einen sich entwickelnden Stamm an Mitbetern als auch für Neugierige eine Gelegenheit war, am Leben der Jerusalemer Mönche und insbesondere an ihrem Gebet teilzunehmen.
In der Zeit der Renovierung des Hildesheimer Domes haben sich die Mönche mit dem Bischof und dem Domkapitel die Feier der Liturgien besonders an Sonn- und Feiertagen in der Godehardskirche geteilt, die während der umfangreichen Renovierungsarbeiten zugleich Bischofskirche war.
Ähnlich einer kleinen diplomatischen Mission hatte „Haus Jerusalem“ auch repräsentative Aufgaben:
- Die Brüder standen für Vorträge und Gesprächsrunden zu Fragen rund um unsere Klöster und das Heilige Land zur Verfügung,
- waren Anlaufstelle für Interessenten am Klosterleben oder an einem Volontariat,
- waren Kontaktstelle für die beiden im Bistum Hildesheim ansässigen Komtureien des „Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem“
- und haben Gastfreundschaft für ehemalige Volontäre, Studierende, Gäste und für Neugierige, die auf der Suche nach „einem bisschen Jerusalem und Tabgha“ waren, geboten.
Darüber hinaus haben sich eine ganze Reihe von Brüdern in der Zeit ihres Hildesheimer Einsatzes in verschiedenen Bereichen der Seelsorge in und um Hildesheim engagiert:
- in der Beicht- und Gesprächsseelsorge an St. Godehard,
- in der Krankenhausseelsorge am Bernwards-Krankenhaus und am Städtischen Klinikum,
- in der Ministranten-Arbeit in der Pfarrei St. Godehard (später „Pfarrei Zum Heiligen Kreuz“),
- im Gesprächskreis „Regel-mäßig leben“, der sich mit der Spiritualität der Benediktus-Regel befasste,
- und in der Begleitung von Einzel- und Gruppenexerzitien.
Mit weiteren Einzelveranstaltungen wie der Feier bestimmter Feiertage und der Einladung zu geistlichen Konzerten haben unsere Brüder eigene, benediktinisch geprägte Akzente gesetzt.