Alle Blogbeiträge von P. Basilius OSB
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Einer, der Gott sucht (18. Tag)
14. Dezember 2011 Basilius Kloster
Der Schritt durch eine offene Tür kann schon der Beginn eines neuen Weges sein. Das mag ganz unauffällig und normal wirken, fast unbewusst geschehen. Aber es kann auch ein sehr bewusst getaner Schritt sein, mit Freude und Hoffnung oder Trauer und Schmerz.
Erkundungen (Fotot: Johannes M. Oravecz OSB).
In jedem Fall aber braucht es Mut und Hoffnung, Kreativität und Neugier. Mal etwas mehr von dem einen, mal von dem andern. Dabei ist die Neugier vielleicht die spannendste Triebfeder.
Neugier kann natürlich auch gefährlich oder fragwürdig sein, wenn wir die Nase in Dinge stecken, die uns nichts angehen. Doch ohne unsere Ahnung, dass es jenseits der nächsten Ecke noch etwas geben könnte, was für uns von Bedeutung ist, wäre die Geschichte der Welt und der Menschen natürlich auch in positiver Sichtweise ganz anders verlaufen.
Solche offenen Türen gibt es auch in unserem geistlichen Leben. Die Kirche bietet uns in ihrer Verkündigung solche Türen an, wo es um Schnittstellen im Leben. Doch wer mit offenen Augen und Ohren, mit offenem Herzen seine Wege geht, wird immer wieder vor solchen Türen stehen: Die Fragen nach dem Leben und seinem Sinn, die Beobachtung des Schönen, das Geschenk der Liebe und die Trauer über ihr Fehlen…
Wir sind als Menschen nicht dazu geschaffen, einfach nur bei uns zu bleiben. Weil auch Gott nicht bei sich geblieben ist, sondern wie durch eine offene Tür in unsere Welt und unser Leben eintritt.
Mein Mitbruder auf unserem heutigen Foto braucht wohl weniger Mut, um durch diesen Torbogen zu gehen. Neugier, im guten Sinne, legt er gewiss an den Tag, um die die Ruine zu erkunden. – Tun wir es ihm gleich und suchen nach dem Herrn und Seinen Spuren in der Welt und in unserem Leben und bereiten ihm so den Weg.
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Seht auf des Lichtes Schein
(17. Tag)
13. Dezember 2011 Basilius Kloster
Ich gebe es offen zu, ich bin nicht der größte Frühaufsteher vor dem Herrn. Aber ein Morgenmuffel bin ich auch nicht.
Im Gegenteil, ich mag es sogar, wach zu sein, wenn die Welt um mich herum noch schläft: Seminararbeiten während des Studiums, vor allem in der Nacht geschrieben; ein Ferienjob im Dreischichtbetrieb einer Fabrik; Taxi- oder Bahnfahrten zum Flughafen vor einem Nachtflug; nicht zuletzt unsere Vigilien. Vor allem aber natürlich die großen Nachtliturgien zu Ostern und Weihnachten.
Nachtszene in der Jerusalemer Altstadt (Foto: Sebastian Heide).
Wenn es um uns herum weitgehend dunkel ist, wenn wir nur Konturen erkennen können, dann berühren uns kleine Lichter umso mehr. Ein Leuchtturm an der Küste, die Kerzen der Oster- und der Weihnachtsnacht oder auch die Beleuchtung einer nächtlichen Stadt.
Diese Szene innerhalb der Jerusalemer Altstadt, auf dem Weg zum Damaskus-Tor ist wohl in den späten Abendstunden aufgenommen. Die Händler und Einkäufer, die tagsüber diese Straße beleben, sind schon weg. Nur wenige Menschen sind noch unterwegs. Das Licht der zwei Straßenlampen lässt die Fassaden golden erstrahlen und lässt vieles doch auch im Dunkeln. Die Schatten der Menschen wirken lang und geheimnisvoll. – Geborgenheit oder Gefahr? Beides scheint möglich.
Wenn es um uns in unserem Leben dunkel wird, wenn das Leben verborgen scheint, wenn die Schatten länger werden, vieles verborgen und unbekannt scheint, dann kann uns ein kleines Licht in dieser Nacht schon berühren und Hoffnung keimen lassen.
Doch dazu muss man tatsächlich auch wach werden, wach sein, wachsam sein. – Eine der Grundbotschaften des Advents: Wach werden und wachsam sein.
Eine der Grundbotschaften des christlichen Glaubens überhaupt: Wach sein. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für den Nächsten in seiner Nacht.
Ich erinnere mich an ein Adventslied meiner Kindertage…
Tragt in die Welt nun ein Licht,
sagt allen: Fürchtet euch nicht!
Gott hat euch lieb, Groß und Klein,
seht auf des Lichtes Schein.
Das wünsche ich Euch am Gedenktag der heiligen Luzia!
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Von alten Wegen (16. Tag)
12. Dezember 2011 Basilius Kloster
Migdal, das alte Magdala am See Genezareth, auf halber Strecke zwischen Tabgha und Tiberias. Beeindruckende Ausgrabungen einer römisch-byzantinischen Stadt. – Darunter auch dieses Stück Straße.
Ein alter Weg im antiken Magdala (Foto: Hannes Wehinger).
Wege bereiten muss nicht immer auch bedeuten, dass wir etwas Neues bauen. Manchmal muss man eingetretene und durchaus bewährte alte Pfade nur neu entdecken. Die müssen dann womöglich ausgebessert werden, damit frei nach Jesaja 40,4 was uneben ist, gerade wird, und was hügelig ist, eben wird.
Alte Wege erzählen uns davon, wie unsere Vorfahren von einem geographischen Punkt zu einem anderen gekommen sind. Manche dieser Strecken benutzen wir auch heute noch, zumindest ungefähr. Dort zum Beispiel, wo in biblischer Zeit der Samariter den unter die Räuber gekommenen Mann in einer Herberge an einem solchen Wüstenpfad unterbringen konnte, da führt heute eine in jede Richtung zweispurig ausgebaute Straße vorbei.
Aber auch im übertragenen Sinne kennen wir diese Wege und Pfade unserer Altvorderen. Das nennen wir Traditionen und Geschichten. Man kann freilich streiten, inwieweit man an solchen festhalten will. Sicher haben Traditionen auch Knackpunkte, und die Geschichten der Generationen vor uns erzählen nicht unbedingt von unserer eigenen Gegenwart, geschweige denn von unserer Zukunft.
Doch zu solchen alten Pfade gehört auch der Glaube. Wie uns die Alten sungen… – Die Tage des Adventes sind natürlich auch Tage, um diese alten Pfade in den Blick zu nehmen: Weihnachten wird eben bekanntermaßen nicht unter dem Weihnachtsbaum entschieden, sondern ist in der Krippe von Bethlehem entschieden worden. Dass Gott als Mensch unter Menschen geboren wurde, ist für uns so vertraut seit zweitausend Jahren, dass wir es als normal hinnehmen. Ein alter Weg, gewissermaßen.
Dabei ist es jedes Mal ein neuer Aufbruch, wenn wir uns an Weihnachten – und an jedem Tag, der uns als Menschen auf dieser Welt geschenkt ist – daran erinnern, dass Gott Mensch wird und unsere Wege mitgeht. Die alten und manchmal auch die neuen...
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Entgegen gehen (15. Tag)
11. Dezember 2011 Basilius Kloster
Freuet euch, der Herr ist nahe. Wir müssen ihm entgegen gehen! – so die Antiphon zum Invitatorium der heutigen Vigil. Und in der Lesung der Vigil sagte Kardinal Bengsch, dass wir als adventliche Menschen dem Heil entgegen gehen sollen.
Entgegen gehen. Da bewegen sich zwei aufeinander zu. Und jeder wird über sich selbst sagen: Ich gehe dem anderen entgegen! und über den anderen Er kommt mir entgegen! – Und die Texte der Vigil rufen mich genau dazu auf: Entgegen gehen…
In der Altstadt von Jerusalem (Foto: Johannes M. Oravecz OSB)
Vom Standpunkt des Fotografen müsste man demnach sagen, dass die drei Mädchen ihm entgegenkommen. Aus ihrer Perspektive: Wir gehen ihm entgegen.
Töchter Jerusalems, zweifelsohne, unterwegs irgendwo in der Altstadt. Töchter Jerusalems, von denen zum Beispiel das Hohelied im Alten Testament immer wieder spricht. In unserem Fall zweifelsohne muslimische Mädchen, aber doch Töchter Jerusalems.
Im Hohenlied jedenfalls kommt ihnen ein wichtiger Part zu im Hin und Her zwischen den beiden Liebenden, den Suchenden und Fragenden. Gehen und kommen…
Der Herr kommt uns entgegen und wir sollen Ihm entgehen gehen. – Die drei jungen Jerusalemerinnen kommen die Treppen hinunter und zeigen uns damit die eigentliche Richtung auch unseres Entgegengehens an: Das Wort des Ewigen Vaters steigt herab vom Himmel, um Mensch unter uns Menschen zu sein, bei den Kleinen, den Schwachen, den Armen, den Einsamen, den Traurigen…
Wenn das kein Grund ist, sich auf den Weg zu machen, Ihm entgegen zu gehen!?!
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Stehen bleiben? (14. Tag)
10. Dezember 2011 Basilius Kloster
Einfach stehen geblieben. Sie machen keine große Pause, setzen sich nicht hin, nehmen noch nicht einmal ihre Rucksäcke ab. Nur einen Schluck Wasser, dann kann es auch schon weiter gehen.
Stehen bleiben. – Diese Momentaufnahme von einer Wüstenwanderung unseres Studienjahres (schon ein paar Jahre her) stellt uns Fragen nach dem Stehenbleiben auf unseren Wegen.
Wer stehen bleibt, bewegt sich nicht, bewegt sich nicht weiter. Das kann durchaus richtig sein, wenn er gute Gründe dafür hat. Wir sagen dann, jemand sei standhaft, und schätzen solche Festigkeit in Ansichten und Haltungen. – Aber es kann auch schlecht sein, weil er sich überhaupt nicht bewegen kann, weil er nicht auf die anderen eingehen kann. Kompromisslos, verbohrt, hartnäckig. Stehen geblieben.
In der Wüste (Foto: Studienjahr).
Stehen bleiben kann manchmal auch die Zeit. In Momenten großer Enttäuschung, in Momenten der Angst, in Momenten der Verzweiflung. Die Zeit scheint sich nicht zu weiter bewegen, hält uns gefangen in diesem schrecklichen Augenblick und will uns nicht frei geben, steht still. – Und wie wünschten wir uns manch anderes Mal, dass die Zeit still stehen würde, dass wir sie anhalten könnten. Entweder, weil ein Zeitpunkt besonders schön ist und wir ihn bewahren und festhalten möchten, in der Begegnung mit Menschen, in bestimmten Situationen, im Gebet. Oder, weil wir uns vor dem nächsten Moment schon fürchten, vor dem Schweren, was er bringen mag, bei einem Arztbesuch etwa.
Heute aber stehen wir im Advent, recht genau in seiner Mitte. Im Advent bietet jeder Moment die Möglichkeit, stehen zu bleiben. Einen Augenblick wie unsere Wüstenwanderer sich neu zu orientieren; jeder von ihnen schaut in eine andere Richtung, aber das große Ziel ihrer Wanderung bleibt allen gemeinsam vor Augen. Einen Schluck Wasser, Erfrischung, Trost, Stärkung, bevor es weitergeht. Denn der Mensch des Adventes bleibt nicht lange stehen. Er bleibt auf dem Weg, weil auch der Herr zu ihm auf dem Weg ist und bleibt.
Maranatha! – Herr, komm doch wieder in Deiner Herrlichkeit!
Maranatha! – Komm, Herr Jesus, komm!
(Abschlussgesang der Dormitio in allen Horen der Adventszeit)
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Da uns schlägt die Stund (13. Tag)
9. Dezember 2011 Basilius Kloster
Eine breite Straße, eine leere Straße. Wie abgesperrt, damit ein hoher Staatsgast ohne Hindernisse passieren kann. Bereit. – Eine Straße in der Nacht. Wacht wer einsam? Bereit? – War da was?
Ausfallstraße aus Jerusalem in Richtung Tel Aviv (Sebastian Heide).
Beim zweiten Blick wird deutlich: So leer ist die Straße gar nicht. Man sieht die weißen und roten Lichtspuren einiger Autos, die vorbeigefahren sind. An der Ampel wartet eine kleine Gruppe weiterer Wagen.
Aber vielleicht geht es manchem so, wenn er auf das vergangene Jahr zurückschaut: Es ist wieder einmal so schnell an uns vorbeigezogen, dass es jetzt fast wie leer wirkt. – War da was?
Natürlich war da was! In der Sprache unseres Bildes: Die meisten werden wohl die Rücklichter derer benennen können, die sie nur noch von hinten gesehen haben, die sie verlassen haben. Von Tagen und Stunden, von denen man einfach froh ist, dass sie vorbei sind. – Aber auch die weißen Lichtspuren von denen, die uns entgegen kamen, die uns begegnet sind. Und die von denen, die wir noch auf uns zukommen sehen, die wir erwarten.
Das macht dann schon eine breite und letztlich volle Straße „2011“ aus.
Bleibt die Frage nach der Nacht. – Die Tage werden dunkler, auch hier im Heiligen Land. Einsam wacht… werden wir bald singen. Und dann kommt ein neues Jahr, eine neue breite Straße „2012“. Sind wir bereit und wach für sie?
Gottes Sohn, o wie lacht / Lieb aus deinem göttlichen Mund, / Da uns schlägt die rettende Stund‘, / Christ, in deiner Geburt…
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Mehr als nur ein Wort
(12. Tag)
8. Dezember 2011 Basilius Kloster
Wege zwischen Menschen zu bereiten, das ist manchmal schwieriger, als einen neuen Weg im Garten anzulegen oder vielleicht sogar eine große Autobahn zu bauen.
Denn manchmal haben uns unsere Lebensumstände so eingekreist, dass wir keinen Weg nach draußen sehen. Manchmal haben wir uns auch selbst so eingerichtet, dass es scheinbar keinen Weg gibt, vielleicht auch gar keinen Weg braucht.
Im Garten von Tabgha (Foto: Christian Schindler).
Doch irgendwann wird uns unsere selbstgewählte oder auferlegte kleine Welt doch zu klein. Und wir suchen nach Wegen, um nach draußen zu kommen. Um mit anderen Menschen wieder in Kontakt zu kommen, um mit einem bestimmten Menschen wieder Kontakt zu bekommen.
Dann braucht es vielleicht auch Hilfe, Wegweiser gewissermaßen. – Und solche Wegweiser schlummern oft genug schon in uns selbst. Wir müssen uns nur trauen, sie wahrzunehmen, sie zu hören, zu sehen, ihnen zu folgen.
Unser heutiges Foto entstand auf der Begegnungsstätte Beit Noah in Tabgha: Wir hatten einer Gruppe arabischer Kinder und Jugendlicher aus Ostjerusalem, jenseits der Mauer, ein großes, weißes Plastik-Pferd und Fingerfarbe gegeben. – Und sie haben diesem Pferd ihre Wünsche und Hoffnungen anvertraut. Ihre Wegweiser. – Neben Bildern und Ornamenten war eines der am meisten geschriebenen Worte: PAX, Peace, Salam. Mehr als nur ein Wort.
Wir stehen im Advent und gehen auf Fest der Menschwerdung zu.
Gottes Wort wird Mensch.
Mehr als nur ein Wort.
Bereitet die Wege!
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Wider Widerstände (11. Tag)
7. Dezember 2011 Basilius Kloster
Unser Foto heute stammt vom See Genezareth. – Dunkle Basaltblöcke, wie sie seit alters her den Menschen hier als Baumaterial für ihre Häuser dienen und die Wellen des Sees unter dem Meer.
Am See Genezareth (Foto: Johannes M. Oravecz OSB).
Aber von einem Weg kann keine Rede sein. – Obwohl, auch in der Bibel lesen wir ja schon vom Volk Israel, wie es trockenen Fußes seinen Weg durch die Fluten findet.
Doch in der Tat, wenn wir unseren Weg suchen, stoßen wir durchaus auf Widerstände. Solche, die wie Basaltfelsen da liegen. Zu schwer für uns, um sie aus dem Weg zu räumen: Beziehungsprobleme zu Menschen, die uns eigentlich wichtig und wertvoll sind; gesundheitliche oder berufliche Probleme; Schicksalsschläge welcher Art auch immer. – Oder solche, die auf uns einstürzen wie große Wellen und die uns umzuwerfen drohen: Trauer und Schmerz, Enttäuschungen, Einsamkeit, Ohnmacht.
So oder so, es geht nicht wirklich weiter. Dabei wäre es uns manchmal vielleicht sogar recht, wenn dann wirklich nichts mehr weiterginge. Aber oft treffen die Kräfte dann zusammen wie die Wellen auf die Basaltblöcke, und die Energie entlädt sich…
Die Basaltfelsen und die Wellen, die gegen sie anstürmen. – Und wo ist der Weg?
Wir sind am See Genezareth, und dort hat auch Jesus Seinen Weg gefunden. Nicht durch das Wasser, aber über das Wasser. – Wir können unsere Sorgen, unsere Nöte, unsere Widerstände nicht immer zur Seite schieben wie damals die Fluten des Roten Meeres. Denn irgendwann stürzen sie auch wieder zusammen und bringen vielleicht andere zu Schaden, die mit unserem Kummer gar nichts zu tun haben.
Wir müssen unsere Widerstände schon ernst nehmen. – Denn auch über das Wasser zu gehen, bedeutet nicht, darüber hinweg zu gehen. Es meint vielmehr, die Wege des Glaubens zu suchen, für sie offen zu werden und sie dann in Glaube, Hoffnung und Liebe treu und vertrauend zu beschreiten: dem Herrn Seinen Weg bereitend.
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Ein natürlicher Weg (10. Tag)
6. Dezember 2011 Basilius Kloster
Diese Jungs (und Mädels) brauchen keine Wege, zumindest keine vorbereiteten. Sie finden und teilen ihre Wege, teilen sie einander mit… und kommen ans Ziel.
Unterwegs... (Foto: Hannes Wehinger).
Die Impulse, die wir für unser Thema „Bereitet die Wege“ daraus ziehen können, sind im Grunde recht offensichtlich: Keiner von ihnen tut es für sich alleine, sie arbeiten alle für die Gemeinschaft, in der alle irgendwie aufgefangen sind. So kann auch jeder für sich selbst sehr viel mehr schultern und tragen, als er vielleicht denkt. Und sollte es doch einmal zu schwer sein, dann packen eben die anderen mit an.
Den Weg bereiten sie so alle gemeinsam. Bringen das, was sie an Nahrung und Baumaterial brauchen, über weite Strecken in ihren Bau. – Selten habe ich beeindruckendere Ameisenstraßen gesehen als hier im Heiligen Land, z.B. auch durch unseren Garten in Tabgha.
Das alleine wäre ja alles schon ein schönes Bild für die Kirche im Advent, in der Vorbereitung auf das Kommen des Herrn: Füreinander und miteinander!
Aber es lohnt sich noch ein weiterer Blick auf unsere Ameisenstraße: Auch wenn sich das Bild „Ameisenstraße“ recht militärisch anhört, und bei Biene Maja & Co. ja auch entsprechend in Szene gesetzt wird: In der Realität hat es herzlich wenig mit Drill und Uniform zu tun. Auch wenn die Ameisen insgesamt sich auf ihrem Weg zwischen Start und Ziel hin und her bewegen, so ist doch jede einzelne durchaus auch einmal kreuz und quer unterwegs. Sie marschieren eben nicht in Reih und Glied und im Gleichschritt, tanzen vielleicht sogar einmal aus der Reihe… Und doch kommen sie an…
Auch ein Bild dafür, was eine Kirche auf dem Weg zu ihrem Herrn ausmachen könnte, oder?
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Vom Gestalten. Teil II. (9. Tag)
5. Dezember 2011 Basilius Kloster
Ja, wenn es darum geht, Wege zu bereiten, sind wir nicht nur aufgefordert, sondern auch befähigt, das je Unsere dazu beizutragen und zu gestalten. Die Bahai-Gärten in Haifa mögen ein Bild dafür sein, wozu wir in der Lage sind.
Noch einmal die Bahai-Gärten in Haifa (Foto: Christian Schindler).
Doch das ist kaum alles… Hebt man den faszinierten Blick über die Gartenanlage weiter an, so sieht man in ihrer Fortsetzung zuerst die Häuser der German Colony. Und geht der Blick noch weiter, rutscht er ganz schnell über die Hafenanlagen hinaus auf das Meer und zum Horizont.
Hier gilt nun beides: Für unser Gestalten gibt es einerseits gewissermaßen keine Grenzen; wer am Meer steht, für den öffnet sich so vieles. – Und andererseits ist eben dieser Horizont auch unerreichbar…
Was immer wir auch tun können, so viel auch immer wir gestalten mögen: Alles geht nicht. Es gibt diesen Punkt, an dem wir uns in jenes große Ganze einordnen müssen, das nur der Herr alleine in Händen halten kann.
Aber hat man dies erst einmal erkannt und hat es angenommen, so gewinnt unser Gestalten einen ganz anderen Wert. Denn wir dürfen uns dann sicher sein, dass es in jedem Fall einen Weg zum Herrn öffnen möge. Das Gute, das wir tun, so lehrt uns Mönche der heilige Benedikt, das sollen wir Gott zuschreiben. Das ist keine Abwertung der eigenen Leistungen und Fähigkeiten und Begabungen, das erdet und begründet sie vielmehr, das lässt sie nicht ins Leere laufen.
Dort, wo für uns der Horizont unerreichbar erscheint, dort wartet der Herr schon auf uns.
Über Basilius
Paul
Paul Nordhausen-Besalel ist schon etwas in der Welt herumgekommen, bis er nach seinem Pädagogikstudium in Israel landete. Aber er hat sich die Begeisterung eines Kindes bewahrt, wenn er seiner Arbeit und den Menschen, denen er dabei begegnet, entgegentritt. Als Leiter der Begegnungsstätte Beit Noah muss er das auch. – Von einem der schönsten Jobs rund um den See Genezareth berichtet er im Beit Noah-Blog.
Nina.
Nun stehen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem. (Psalm 122,2)
Acht Monate in Jerusalem leben und lernen: Dieser Traum wurde für Nina aus dem Schwabenland wahr.
Sie stammt aus einer württembergischen Kleinstadt bei Esslingen am Neckar. Auch für das Studium der Theologie verschlug es sie an den Neckar, diesmal direkt ans Ufer, nämlich nach Tübingen. Nach vier Semestern dort ist sie nun in Jerusalem, der Heiligen Stadt für Juden, Christen und Muslime.
In dieser Stadt, in der es nichts gibt, was es nicht gibt, macht sie jeden Tag aufs Neue faszinierende wie irritierende Erfahrungen, von denen sie im Studiblog berichtet.
Von pinkfarbenem Blumenkohl, eingelegten Oliven in Plastikeimern, Rolexverkäufern und sonstigen Erlebnissen und Begegnungen im Heiligen Land erzählt sie humorvoll auf ihrem privaten Blog „Nina im Heiligen Land” .
Lukas (STJ 2012/13)
Lukas Wiesenhütter liebt Humus, Falafel und den Gang durch die Gassen der Jerusalemer Altstadt. Nach sechs Semestern in Freiburg im Breisgau studiert er während der kommenden Monate Theologie an der Dormitio-Abtei. Nebenbei schreibt der 23-Jährige am Blog des Studienjahres mit.
Caroline
Caroline ist eine der vier DVHL-Volos, die 2013/14 in Tabgha ihren Dienst machen. Von ihrer Arbeit und ihrem Leben am See berichtet sie in diesem Blog.
Florence Berg.
Florence was raised in Luxembourg, but returned to her native country Germany to take up theological studies in the lovely town of Tübingen, where she soon added a degree in Near Eastern Archeology, simply out of curiosity.
Although in Jerusalem and the entire Holy Land it's very hard NOT to stumble across some archeological remains (and so much more not yet discovered!), she'll also have a close look at living humans.
Greek-catholic nuns and French Dominican friars, Muslims and religious Jews, Christian Palestinians and German fellow students - it's quite unique, so enjoy Florence's reports, impressions and anecdotes!
Bruder Franziskus
Wer Bruder Franziskus einmal in Tabgha erlebt hat, der hat den Eindruck, dass er schon immer da ist: Die Verbundenheit mit diesem sehr besonderen Teil der Schöpfung, die Offenheit für die Menschen und besonders die Nähe zu Jesus, der diesen schönen Ort am See mit den Menschen geteilt hat, machen aus Bruder Franziskus einen echten Tabgha-Mönch.
Auch den Neubau und die Menschen um ihn herum hat er im Blick. Im Bautagebuch erzählt er davon.
Tony
Tony (Anthony) Nelson ist von Hause aus Philosoph, d.h. von seinem ersten Studienabschluss her. Den hat er an der St. John's University in Collegeville (Minnesota/USA) gemacht. Das ist bestimmt nicht die schlechteste Voraussetzung für den zweitschönsten Job am See Genezareth: Assistent des Leiters der Begegnungsstätte Beit Noah. Tony, der im Rahmen des Benedictine Volunteer Corps bei uns in Tabgha ist, erzählt von seiner Arbeit im Beit Noah-Blog.
Annika (STJ (2012/13)
Annika Schmitz hat ihr Theologiestudium vor sieben Semestern als überzeugte Kölnerin in Freiburg im Breisgau begonnen. Sie hat also einige Erfahrung damit, sich auf fremde Kulturen einzulassen.
Bis Mitte April lebt, studiert und bloggt die 23-Jährige aus Jerusalem.
p basilius
„Willst du von der Welt was seh’n, musst du in ein Kloster geh’n!“ – Im Gemeinschaftsleben im Kloster mit den Brüdern, mit Gästen, Studierenden und Volontären kann man in der Tat viel von der Welt sehen und erfahren. Und mindestens die halbe Welt kommt nach Jerusalem und Tabgha, weil es sich einfach lohnt... – Aus diesen Welten im und ums Kloster erzählt Pater Basilius, der Prior unserer Teilgemeinschaft in Tabgha.
Mit einer Unterbrechung von etwa eineinhalb Jahren, in denen er im „Haus Jerusalem” lebte, ist Pater Jeremias schon seit über zehn Jahren in Tabgha.
Den Entstehungsprozess des neuen Klosters hat er intensiv miterlebt und geprägt: Bei der Erstellung des Masterplanes, einer Art Bebauungs- und Flächennutzungsplans, in unzähligen Gesprächen mit den Brüdern, den Architekten und den Vertretern des DVHL und in der Begegnung um im Kontakt mit Spendern, die dieses Projekt in so wunderbarer Weise ermöglichen.
Peter Blattner
Peter Blattner gehört zur vierten Generation amerikanischer Volontäre, die uns die Benediktinerhochschule St. John's/Collegeville in Minnesota schickt. Wie auch seine Vorgänger verstärkt er das Beit Noah-Team um Leiter Paul Nordhausen Besalel.
Im Beit Noah-Blog berichtet er, was er auf der und um die Begegnungsstätte so alles erlebt!
Nancy Rahn.
Nancy ist Weltenbummlerin und beobachtet gerne Menschen. Dafür ist sie in Jerusalem genau an der richtigen Adresse.
Ursprünglich studiert Nancy im kleinen Tübingen und genießt deshalb den Trubel und das Getümmel in den kleinen und großen Straßen ihrer neuen Heimat auf Zeit.
Von eindrücklichen Erfahrungen, witzigen und nachdenklichen Begegnungen und davon was es heißt, mit einem Haufen ganz unterschiedlicher Menschen zusammen ein dreiviertel Jahr lang das Land der Bibel kennenzulernen, berichtet sie im Studi-Blog.
Weitere Beobachtungen teilt Nancy auf ihrem privaten Blog Nancy auf dem Zion.
Pater Ralph
Spötter behaupten, eine der wichtigsten Beschäftigungen der Benediktinermönche sei es zu bauen. – Das ist genauso böse wie richtig. Denn der Bau eines neuen Klosters in Tabgha ist für unsere Gemeinschaft dort ausgesprochen wichtig, um an diesem beliebten und belebten Pilgerort einen sicheren und geschützten Lebensraum als Mönche zu haben. – Pater Prior Ralphs Tagewerk richtet sich nach den Baumaschinen und Handwerkern, wovon er im „Bautagebuch“ berichtet.
Tobias Weyler.
Tobias ist gebürtiger Düsseldorfer und Kölner Erzbistumskind. Deshalb lag es nahe, dass er sein Theologiestudium vor zwei Jahren in Bonn begann.
Jerusalem und Israel reizen ihn politisch, sprachlich, kulturell, wissenschaftlich und natürlich religiös. Über seine Erfahrungen und Eindrücke berichtet er hier zusammen mit Nina und Nancy.
Außerdem bloggt Tobias auch unter yerushalayimshelzahav.over-blog.de!
Carolin.
Mein Name ist Carolin Willimsky. Ich bin dieses Jahr (2012/13) Volontärin in Tabgha, dabei werde möglichst regelmäßig diesen Blog schreiben.
Abbot Gregory
Born and grown up in Belfast Abbot Gregory made, of course, very specific experiences with people of different religions or denominations. It is not only a question of peace or violence, even more it is a process of learning together.
As an Irish monk of a German monastery in the holy city of Jerusalem Abbot Gregory will share his impressions of ever day’s life here in Jerusalem between all those people of various languages, cultures and religions – not always easy people, but interesting people.