Im Laufe der Jahre hat unsere Gemeinschaft immer wieder Projekte in Angriff genommen, um auf Fragen und Bedürfnisse der jeweiligen Zeit zu reagieren. Damit haben wir einige weitere Orte unseres Dienstes außer Tabgha und Jerusalem. Einige seien hier vorgestellt.
„Haus Jerusalem” in Hildesheim (2003-2013)
Haus Jerusalem in Hildesheim
Von Advent 2003 bis zum Mai 2013 hat unsere Gemeinschaft in Hildesheim das „Haus Jerusalem” unterhalten als eine Art diplomatischen Stützpunkt und Stützbein in Deutschland.
Unter Abt Leo Rudloff gründete die Dormitio 1953 das Priorat „St. Gabriel” in Vermont in den USA. Ursprünglich gedacht, um sowohl Berufungen als auch finanzielle Unterstützung aus den USA für die Gemeinschaft im Heiligen Land finden zu können, hat sich die Gemeinschaft in Weston schon früh in eigener Weise entwickelt.
1968 wurde das Kloster unabhängig. Abt Leo hat sich nach seiner Resignation in seine Gründung zurückgezogen und ist dort als „Brother Leo” 1982 gestorben.
Weitere Informationen auf der Website von Weston Priory.
Beit Schaar/Hebron
Farm und Kloster Beit Schaar
In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts unterhielt unsere Gemeinschaft in der Nähe von Hebron das Landgut Beit Schaar. Es war neben einer Farm im Jordantal ein zweites Standbein für die Versorgung der Brüder mit landwirtschaftlichen Gütern. Infolge der Entwicklungen nach dem Zweiten Weltkrieg, der Staatsgründung und der israelisch-arabischen Kriege ging das Grundstück verloren.
Das Foto ist die Vorderseite einer Postkarte, auf deren Rückseite handschriftlich notiert ist: Bet-Schaar. Benediktiner Niederlassung zwischen Bethlehem u[nd] Hebron. Die neueste Gründung von V[ater] Abt Maurus ein ganz kleines Klösterchen mit Brunnenhof von der Größe eines Zimmers mit einer Kapelle u[nd] Ökonomie Gebäuden. Die Mauer ist die Grenze des Besitztumes.
„Haus Jerusalem” in Hildesheim
Eucharistiefeier im Kapitelsaal der früheren Abtei St. Godehard.
Von Advent 2003 bis zum Mai 2013 hat unsere Abtei in Hildesheim das „Haus Jerusalem“ als einen Stützpunkt mit verschiedenen Aufgaben und Funktionen in Deutschland betrieben.
Im Hinblick auf das Auslaufen der bestehenden Verträge mit dem Bistum Hildesheim bzw. der Pfarrei „Zum Heiligen Kreuz“ hat sich unsere Gemeinschaft im Sommer 2011 entschieden, diese Verträge nicht zu verlängern und auch keine neuen zu schließen, um uns statt dessen mehr auf unsere Kernberufung im Heiligen Land zu konzentrieren.
Aufgaben und Dienste
Im „Haus Jerusalem“ haben in mehr oder weniger rotierendem System für einige Zeit zwei oder drei Mönche aus unseren Klöstern im Heiligen Land gelebt. Sie pflegten auch in dieser kleinen Gemeinschaft monastische Lebensformen, so dass Brüder aus Tabgha und Jerusalem auf Deutschlandreisen hier ein Stück Zuhause antreffen konnten. Dies galt in besonderer Weise auch für Brüder, die aus medizinischen Gründen eine längere Zeit in Hildesheim verbracht haben.
Einige Male hat sich der Kreis der Oblaten unserer Abtei in Hildesheim zu Einkehrtagen getroffen. Auch unser Freundeskreis hatte mit dem „Haus Jerusalem” eine zusätzliche Ansprechadresse für seine Arbeit sowie einen Ort für eine Begegnung mit Mönchen unserer Gemeinschaft.
Basilika St. Godehard
Die tägliche Eucharistiefeier an Werktagen und einen Teil ihrer Gebetszeiten haben die Brüder öffentlich im ehemaligen Kapitelsaal der Godehards-Basilika gehalten, was sowohl für einen sich entwickelnden Stamm an Mitbetern als auch für Neugierige eine Gelegenheit war, am Leben der Jerusalemer Mönche und insbesondere an ihrem Gebet teilzunehmen.
In der Zeit der Renovierung des Hildesheimer Domes haben sich die Mönche mit dem Bischof und dem Domkapitel die Feier der Liturgien besonders an Sonn- und Feiertagen in der Godehardskirche geteilt, die während der umfangreichen Renovierungsarbeiten zugleich Bischofskirche war.
Ähnlich einer kleinen diplomatischen Mission hatte „Haus Jerusalem“ auch repräsentative Aufgaben:
Die Brüder standen für Vorträge und Gesprächsrunden zu Fragen rund um unsere Klöster und das Heilige Land zur Verfügung,
waren Anlaufstelle für Interessenten am Klosterleben oder an einem Volontariat,
waren Kontaktstelle für die beiden im Bistum Hildesheim ansässigen Komtureien des „Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem“
und haben Gastfreundschaft für ehemalige Volontäre, Studierende, Gäste und für Neugierige, die auf der Suche nach „einem bisschen Jerusalem und Tabgha“ waren, geboten.
Darüber hinaus haben sich eine ganze Reihe von Brüdern in der Zeit ihres Hildesheimer Einsatzes in verschiedenen Bereichen der Seelsorge in und um Hildesheim engagiert:
in der Beicht- und Gesprächsseelsorge an St. Godehard,
in der Krankenhausseelsorge am Bernwards-Krankenhaus und am Städtischen Klinikum,
in der Ministranten-Arbeit in der Pfarrei St. Godehard (später „Pfarrei Zum Heiligen Kreuz“),
im Gesprächskreis „Regel-mäßig leben“, der sich mit der Spiritualität der Benediktus-Regel befasste,
und in der Begleitung von Einzel- und Gruppenexerzitien.
Mit weiteren Einzelveranstaltungen wie der Feier bestimmter Feiertage und der Einladung zu geistlichen Konzerten haben unsere Brüder eigene, benediktinisch geprägte Akzente gesetzt.