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Kirchweihe, Erster Weltkrieg und Vertreibung: 1910-1921


Kirchweihfest 1910 In die Amtszeit des ersten Priors der Dormitio, Cornelius Kniel OSB, fällt das große Kirchweihfest am 10. April 1910, das zeitgleich mit der Einweihung der evangelischen „Auguste-Victoria-Stiftung“ auf dem Ölberg gefeiert wird, weshalb unter den vielen hundert deutschen Pilgern auch etliche Prominente des kirchlichen und politischen Lebens des Deutschen Reiches nach Jerusalem gereist sind.

Die folgenden Jahre sind vom inneren Aufbau der allmählich wachsenden Gemeinschaft geprägt. Die Klöster der Beuroner Kongregation schicken aus ihren Reihen nicht nur Brüder, die die alltäglichen klösterlichen Aufgaben in Kirche, Haus und Hof übernehmen, sondern auch wissenschaftlich versierte Mönche, die sich vor Ort mit der Heiligen Schrift, der Archäologie und der Geschichte des Landes beschäftigen können. Ein kleines, aber feines Archäologisches Museum ist eine erste Frucht des Wirkens unserer ersten Brüder auf dem Zion.

Sidi Bischr Durch den Ersten Weltkrieg, den Herrschaftswechsel von Osmanen auf Briten und die wirtschaftlichen Folgen wird die junge Gemeinschaft auf eine harte Probe gestellt. Die Ausgestaltung der Kirche hatte kaum begonnen, als sie mit dem Krieg abbricht. Die Brüder selbst müssen im November 1918 das Kloster verlassen und werden mit vielen anderen Geistlichen von den Engländern im ägyptischen Lager Sidi Bishr bei Alexandrien interniert.

Im März 1919 kommen Benediktiner aus der belgischen Abtei Maredsous in der Dormitio an, um dort für ihre deutschen Brüder „Wache zu halten“. – Doch es entspinnen sich diplomatische Ränke bis hin zum Heiligen Stuhl, denn die Belgier wollen die Dormitio behalten.