Finden Sie was sie suchen...


...unserem Blick entzogen...

18. Mai 2023

Ostern ist heute genau vierzig Tage her. Vierzig Tage lang hat die Liturgie, der öffentliche Gottesdienst der Kirche uns immer wieder eingeladen, uns an das Wasser der Taufe, das einmal über uns ausgegossen wurde, zu erinnern. Wie Mose haben wir vierzig Tage lang auf dem wolkenverhangenen Berg verbracht und das Gebot der Liebe empfangen. Wie den Propheten Elia hat Gott uns mit dem Brot des Lebens gespeist, damit uns der Weg nicht zu lang wird. Und der auferstandene Herr hat uns die Augen geöffnet: über das Anbrechen des Reiches Gottes in der Ausgießung seines guten und Heiligen Geistes. Mit den Freunden, den Jüngern Jesu müssen wir nun wahrnehmen und akzeptieren, wie der Herr unserem Blick entzogen wird.

Auch wenn es für sie gut ist, auf dem heiligen Berg zu sein, dürfen sie nicht dort bleiben. Sie und wir müssen wieder hinabsteigen, runterkommen: zurück nach Jerusalem und in den Abendmahlssaal. Dort, wo sie zum ersten Mal das Brot des Lebens gekostet hatten, sollen sie nun ganz aufmerksam und wach in betender Sehnsucht, den Tröster, den Beistand, den Anwalt, den Heiligen Geist, dieses Band der Liebe zwischen Vater und Sohn erwarten. Diese Geistkraft, die ‚Ruach‘ ist es, die sie und uns befähigt Zeuginnen und Zeugen für Jesus den Christus zu werden – zu bezeugen, dass er von den Toten auferweckt ist und dass an ihm durch die Kraft und Liebe seines und unseres himmlischen Vaters deutlich wird, was er immer schon war, ist und bleibt: ganz und gar aufgenommen, angenommen und angesehen.

So wie die Jünger - von den Anfängen hier am Ufer des Sees Genezareth an - in das Leben Jesu und die innige Gemeinschaft des dreieinigen Gottes hineingezogen werden, sollen auch wir dem Herrn mit Freude dienen und uns gegenseitig mit den Worten aus dem Epheserbrief ermutigen: „Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt und wie überragend groß seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist durch das Wirken seiner Kraft und Stärke.“

---
Pater Josef und alle Brüder in Tabgha und in Jerusalem wünschen Euch ein gesegnetes Hochfest der Himmelfahrt Christi.

Über Alle Blogbeiträge von