In Untermais bei Meran wurde Pater Bargil (Virgil) Pixner OSB 1921 geboren. Er besuchte dort die Volksschule und ging 1932 auf das Erzbischöfliche Gymnasium Johannäum in Tirol. Nach der Matura begann er 1940 mit dem Theologiestudium in Brixen. Ein Jahr später trat er bei den Josefsmissionaren von Mill Hill (London) ein. Die Ewige Profess legte er 1946 ab und wurde im Dom zu Brixen im selben Jahr auch zum Priester geweiht. Während des Krieges wurde er 1944 zum Militär einberufen und wegen Verweigerung des Eides auf Hitler entwaffnet und an die Ostfront strafversetzt. Im Mai 1945 gelang ihm die Flucht von Schlesien zurück nach Südtirol.
Der Orden schickte ihn 1948 zur Missionsarbeit auf die Philippinen. Sechs Jahre lang war er dort in einem Aussätzigendorf in Santa Barbara in Iloilo tätig. Ab 1956-57 schloss sich eine weitere Missionstätigkeit in Norditalien und Amerika an. Hier gründete er 1961 ein Haus für Priester in Not. 1964 erwarb er die US-Staatsbürgerschaft. Nach Rom zurückgekehrt, wurde ihm die Leitung der Oasi Eucharistica übertragen. Im Mai 1969 siedelte Pater Bargil nach Israel über. Dort beteiligte er sich mit an der Gründung des Friedensdorfes Neve Shalom.
Schließlich trat er 1972 in unsere Abtei ein und legte 1974 die Profess als Benediktiner ab. Seit dieser Zeit leitete er biblische Exkursionen und wurde bekannt als leidenschaftlicher und unkonventioneller Archäologe und guter Kenner der zeitgeschichtlichen Situation der Bibel. Seit 1982 war er in Tabgha tätig. Vor allem die Entdeckungen und Ausgrabungen in Bethsaida gehen auf ihn zurück. Pater Bargil hat viele Publikationen zu seinen biblisch-zeitgeschichtlichen Thesen veröffentlicht. 1994 kehrte er auf den Berg Zion zurück und setzte auch hier seine Vortrags- und Publikationstätigkeit noch einige Jahre fort. – Er starb am Freitag der Osteroktav 2002 mit 81 Jahren im Frieden in seinem Zimmer.
Die zahlreichen Aufgaben seines wechselvollen Lebens meisterte Pater Bargil mit der ihm eigentümlichen Kraft und Willensstärke. Er erhielt sich kindliche Frömmigkeit und schlichten Glauben, wobei er aber auch den Stolz auf seine Lebenswerke nicht verheimlichte. Die innerchristliche Ökumene und die historische Bedeutung des Zionsberges waren ihm große Anliegen, außerdem die Liebe zum Heiligen Land.
Sein Lebensmotto lautete:
Kurz ist das Leben hier auf Erden, endlos das Leben, das ihm folgt. Die Lebensspanne, die dir gehört, möge als Unterpfand dir gelten fürs Leben mit dem Ewigen. Er ist die Liebe ohne Ende.