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Studi-Blog


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Vom Grundstein und der klösterlichen Stabilitas


Das Kloster soll, wenn möglich, so angelegt werden, dass sich alles Notwendige, nämlich Wasser, Mühle und Garten, innerhalb des Klosters befindet und die verschiedenen Arten des Handwerks dort ausgübt werden können. So brauchen die Mönche nicht draußen herumzulaufen, denn das ist für sie überhaupt nicht gut…
(Benediktsregel, Kapitel 66)

Das benediktinische Mönchtum und die Regel des Heiligen Benedikt sind zu Zeiten der großen Völkerwanderung vor eineinhalb Jahrtausenden entstanden. Das Anliegen Benedikts und seiner Brüder, Orte der Ruhe in einer unruhigen Zeit zu schaffen, in der alles in Bewegung war, einen stabilen Ankerplatz für Leib und Seele, ist heute so aktuell wie damals.
Auch unser neues Kloster soll einmal Raum für eine solche „Stabilitas“ bieten, um all das, was das klösterliche Leben hier und heute uns abverlangt, immer wieder im Wesentlichen festmachen zu können. Zeichen dafür soll der Grundstein des neuen Hauses sein, der – als Säulenbasis im Kreuzgang – uns gut sichtbar daran erinnern soll. Im Moment jedoch läuft er noch ziemlich viel draußen herum, obwohl er immer noch der schwerste von uns ist und die kürzesten Beine hat.

Segnung des Grundsteins am 27. Februar 2011. Vor vier Jahren wurde er noch nicht gelegt, sondern nur gesegnet, wenn auch ungefähr schon da, wo er einmal seinen Platz haben wird, im Beisein nicht nur der Bischöfe des Heiligen Landes, sondern auch des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz.

...Grundstein auf Wanderwegen... Danach war er den Arbeiten jedoch erst einmal im Weg und zog zusammen mit einem Bauschild hinaus auf den Parkplatz, wo beide den Besuchern von Tabgha verkündet haben, was sich bei uns ereignet. Nachdem nun die Bauarbeiten entlang des Kirchenvorplatzes weit genug gediehen sind, haben sich beide jetzt wieder auf den Weg gemacht und dort nun im sichtbaren Zusammenhang mit der Baustelle und ihren Fortschritten einen neuen Platz bezogen.

Unser Grundstein von oben betrachtet. Hoffen wir, dass sein nächster Umzug ihn dahin führt, wo er zur Stabilitas des Klosters und seiner Bewohner beitragen soll – damit wir, ganz gleich, wo wir gerade herumlaufen, nie vergessen, wozu es alles dienen soll:

„Ut in omnibus glorificetur Deus – damit in allem Gott verherrlicht werde.”

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Politik im Vorbeifahren

Heute ist mal wieder so ein Tag, an dem ich merke, dass ein Klosterleben in Jerusalem eben ein Klosterleben in Jerusalem ist. Und das bedeutet: Dass es nicht ganz so ist, wie man sich das idealerweise vorstellt, das Klosterleben.
Dass ich mit einem meiner Brüder zu einem großen schwedischen Möbel- und Einrichtungshaus gefahren bin und mit etlichen Kerzen und Servietten, mit Keramikschalen und vielen anderen schönen Dingen unser Auto beladen habe, ist ja noch einigermaßen normal.

Als wir dann aber auf der Rückfahrt die Autobahn Nr. 1 wieder Richtung Jerusalem hinauffuhren – die alttestamentlichen Psalmenbeter hätten noch sehr lyrisch von Aufsteigen gesprochen –, war die andere Spur kilometerlang abgesperrt. Doch auch daran gewöhnt man sich im Laufe der Jahre in diesem Land. An einem Zubringer sah man sogar eine dicke Polizeitsperre, die den Verkehr aufhielt; an einigen Stellen waren Sicherheitskräfte positioniert. Unser Verdacht, dass da gleich jemand wichtiges durchfährt, bestätigte sich bald, als ein großer Konvoi mit Limousinen und verschiedenen Einsatzwagen an uns vorbei Richtung Tel Aviv rauschte. Wir haben freundlich Lichthupe gegeben, aber ob es die Kanzlerin und ihre Delegation gesehen haben, wissen wir leider nicht. – Und welcher Mönch hat schon mal eben so die Chance, die Kanzlerin und den Umweltminister per Lichthupe zu grüßen???
Zumindest vermuten wir, dass es die deutsche Regierungsgruppe war. – Politik im Vorbeifahren.

Aber es gibt nun leider in diesen Stunden Themen, die man nicht nur im Vorbeifahren bespricht. Denke ich. Die arabischen Völker stehen wahrscheinlich vor wichtigen Schritten. Und ich hoffe, dass Europäer und Amerikaner nicht einfach nur vorbeifahren, sondern partnerschaftlich und freundschaftlich mit den Menschen zwischen Gibraltar und dem Arabischen Golf diesen Weg gehen...

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Hand-in-Hand School, Hagalil Part 1

We recently hosted the Bilingual Hand-in-Hand School, Hagalil. We were put into contact with this group through Delia Dornier-Schlörb from Starnberg, the founder of the Kinder Abrahams. This program works to instigate meetings and activities between Jewish and Arab children in the hope that exposure to one-another at a young age will help to overcome preconceived ideas and stereotypes of the other. We were supported in this connection with the HaGalil School by the Erzbischöfliche Ordinariat München as they helped us with the necessary finances. So, with the hard work of multiple organizations, we hosted the 4th and 5th grades from the school. In the Pool

The HaGalil School is one of four in Israel that enrolls Jewish, Muslim, and Christian students alike and we at Tabgha were very excited to meet this group. In the struggle against the Israel/Palestine conflict it often seems like we get too tangled in its complexity and intricate subtleties to decide, much less agree on, a plan of action. The faculty of the Bilingual HaGalil School are an inspiration to the peace movement in this regard as they actualize their philosophy. Playing Cards at Tabgha They have created a tangible response to the conflict and though sometimes they are met with hostility and criticism from the surrounding Jewish and Muslim communities, they continue to work toward peace through the education of the youth. Through education, exposure, and communication the school hopes for a better future. All of the children are taught Arabic, Hebrew, and English because accurate and clear communication is essential for discussions of peace. We at Tabgha were happy to host such an intelligent group and gain understanding and perspective on the country, the conflict, and the history.

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Vom Außen um das Innen und von Dehnungsfugen über und unter der Erde

Langsam wird der Innenhof unseres künftigen Klosters sichtbar – hängt doch sein „Innen“ davon ab, dass außenherum jene Gebäudeteile entstehen, in denen wir einmal leben und arbeiten wollen. Nach der Sicherung des Untergrundes und dem Gießen des Fundamentes schreitet der Bau nun zügig voran. Abschnittweise wird die Schalung errichtet, die Bewehrung angebracht und schließlich der Beton gegossen.
Baustelle im Januar Unter unseren Füßen beginnt der Ostafrikanische Grabenbruch, Erdplatten, die sich übereinanderschieben, ein Erdbebengebiet, das vom See Gennesareth durch das Jordantal und das Rote Meer letztlich bis nach Mosambique reicht. Da ist es beruhigend, dass in unseren künftigen Mauern und Decken manche Baustahlmatte und mancher Anker mehr miteinander verbunden werden als in einer normalen deutschen Wand. Hoffen wir, dass auch beim nächsten Erdbeben die Verwerfungen unter der Oberfläche bleiben und unser neues Kloster mit den Dehungsfugen auskommt, die Architekten und Ingenieure vorgesehen haben.

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Al-Salam School

The Al-Salam School came from Jerusalem and spent about five days with us at Tabgha. The school consists of students with mental and physical disabilities between the ages of 16 and 21 years old. Once again, the campus was electrified with the excitement of our new group. Though this group had been coming to Tabgha for many years, they carried an energy of enjoyment and happiness.

The first few days of the group's visit consisted of reacquiring a taste for the campus and spending time outside. On their third day, though, Tabgha received its first rainy day. Thunder and lightning accompanied the soft pitter-patter of rain on the pavement and rooftops. My immediate thought was that the group would be confined indoors for the duration of the day and their trip to Tabgha was ruined, but I was quickly proven wrong. When I approached Beit Noah I found the group, directors and members alike, dancing and singing in the rain. Rain would not force this group indoors or prevent them from enjoying the retreat. In fact, their excitement seemed to be re-energized by the foreboding weather. Group Photo at Tabgha

That night the group invited the volunteers for a barbeque and dance. We were fed heaping plates of food which we ate happily, and rushed to the “dance floor” by the eager students. With spastic legs and flailing arms we threw ourselves around the Beit Noah trying to emulate the dances of one-another, ultimately ending in uproarious laughter all-around. Pictures were taken from every corner trying to capture the essence and feeling of the night; the songs, dances, sights, and smells, in the hope that they could be preserved forever. After burning all of the calories from dinner on the dance floor we filed into the damp night. A light rain fell as we spoke and snacked, but nobody seemed to notice or mind. We took a group photograph as a final memory of the wonderful night. Al-Salam School returned to Jerusalem, but the volunteers are happy for their visit and for the strong connection that has developed between the school and Tabgha.

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Liturgisches Streifenhörnchen

Manchmal sieht man etwas, und es beschäftigt einen noch länger, ohne dass man genau weiß, warum.

Oder habt Ihr Euch schon mal Gedanken gemacht, warum viele Menschen so fasziniert sind, wenn ein Eichhörnchen an ihrem Fenster vorbeispringt? Wenn es sogar auf die Fensterbank kommt oder auf den Tisch auf der Terrasse?
Liturgisches Streifenhörnchen... Mir geht heute zumindest ein Bild aus der Eucharistiefeier heute früh nicht aus dem Sinn: Einer unserer Volontäre hat ministriert. Das an sich wäre noch nicht bemerkenswert. Aber es war ihm wohl so kalt, dass er seinen Kapuzenpulli anbehielt und die Kapuze kurzerhand aus der Albe oben rausschauen ließ. Der Pulli war weiß, mit feinen blauen Streifen. So auch die Kapuze.
Und ich dachte: Liturgisches Streifenhörnchen! Wusste aber nicht, warum. – Es hat mich nicht geärgert, nicht mal abgelenkt. Ich fand es einfach irgendwie nett, witzig.

Für morgen zumindest wünsche ich Euch auch ein Streifenhörnchen welcher Art auch immer, das Euch schon früh lächeln macht, damit der ganze Tag ein schöner wird!

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Leben und Gewalt

Manchmal bringt der Alltag Bilder zustande, die man als Postermotiv einfach nur kitschig finden müsste.

Heute beim Mittagessen stand ich vor einem solchen Bild. Besser: Ich saß quasi davor. Ich war schon fertig mit dem Essen, habe auf die Tischlesung gehört – und aus dem Fenster geschaut. Man sieht da erst mal nicht viel, denn das meiste der Aussicht besteht im Blick auf die recht hohe Mauer des griechischen Friedhofs. Diese Mauer ihrerseits wird von einer Lage Stacheldraht gekrönt. Und auf eben diesem Stacheldraht saßen zwei Tauben und haben kleine Tauben gemacht...

Selbst wenn ich eine Kamera beim Mittagessen dabei gehabt hätte, würde ich das Bild selbst kaum hier teilen. – Aber beschäftigt hat es mich schon, dieses Miteinander von Tod und Leben, von Gewalt und Zuwendung. Von Krieg und Frieden, wenn man das so beschreiben darf.

Manchmal scheint das Leben einfach kitschig zu sein. – Aber es ist eben auch selbst der beste Beweis dafür, dass es letztlich über alle Gewalt, über alle Mauern und Zäune und über den Tod siegt.

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Wo ein Wille, da ein Weg

Für die einen klingt es romantisch, wenn man sagt, dass Klöster und Mönche in Jahrhunderten denken. Andere mögen das als schwerfällig empfinden.

Der neue „Josephs-Weg” in Tabgha. Dass beide falsch liegen, zeigt der heutige Tag. Denn es hat einerseits nichts romantisches, wenn man sich Gedanken macht um seinen Weg. Im Gegenteil. Und andererseits sind Klöster und Mönche durchaus daran interessiert, sich zu bewegen, und zwar möglichst schnell und effektiv.

Was ist geschehen?

Schon seit etlichen Monaten suchen wir in Tabgha nach einem schnellen und guten Weg, nämlich zwischen dem Kloster und der Wäscherei, die in einem kleinen Fertighäuschen auf der Klosterwiese untergebracht ist. Bislang war die Verbindung entweder sauber über die bestehenden Wege und Treppenstufen, um einige Ecken und Kurven – oder sie war kurz, entlang der Luftlinie mitten durchs offene Gelände und damit entweder staubig oder matschig, je nach Regenaufkommen.
Wegebauer: Matthias und Josef. Dank des Einsatzes unserer Volontäre Josef und Matze ist da nun Abhilfe geschaffen und da, wo vor einem Jahr Pater Matthias noch den Versuch einer kleinen Tomatenplantage gestartet hatte, verläuft jetzt ein neuer, sauberer Schotterweg. Heute morgen wurde er feierlich eröffnet, der „Josephs-Weg”. Zwei kleine Videos dazu gibt's auch, nämlich hier. Schmutzige und saubere Wäsche kann also ab jetzt auf kurzem und sauberen Wege zwischen Kloster und Wäscherei transportiert werden.

Klöster und Mönche – mit Unterstützung – können sich ganz schnell bewegen. Und genau deshalb werden sie auch so alt...

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Einfach umgekippt

Womöglich waren es ganz einfache und praktische Gründe. Vielleicht, weil er gestern nachmittag abgereist ist. – Die Geste zumindest wirkte auf mich beeindruckend:
Gestern morgen in der Eucharisitiefeier zum Fest der Taufe des Herrn, als wir zur Gabenbereitung noch einmal einen der Weihnachtsschlager sangen, fiel mein Blick auf einen älteren Herrn in der ersten Reihe, als ihn das Kollektenkörbchen traf. Selbiges stellte er sich dann auf den Schoß und kippte kurzerhand das geöffnete Münzenfach seines Geldbeutels in das Körbchen hinein... Wie gesagt, vielleicht ist er gestern noch nach Deutschland zurück und wollte verständlicherweise kein Kleingeld mehr mitschleppen.
Es sah einfach gut aus. Geben, ohne nachzudenken.

Wenn das im Guten geschieht, kann das doch nur ein schönes Bild sein für den Alltag, der heute auch im Kloster nach den Weihnachtsfeiertagen und unserer Werkwoche in den vergangenen Tagen wieder beginnt.
In diesem Sinne und mit als Wunsch an uns und Euch verstanden, melde ich mich auch hier im Kloster-Blog zurück: Geben wir Gutes, und denken wir nicht zu viel darüber nach!

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Ein Spiegel unseres Lebens (27. Türchen)

In den Häusern, in denen wir leben, gibt es viele wichtige „Türchen“. Das gilt für unsere wirklichen Häuser nicht weniger als für das Haus unseres Lebens. Wir haben uns einige dieser Türchen in den Tagen des Advents genauer angeschaut.

Es ging um Dinge, die wir einfach zum Leben brauchen, und wertvolle Dingen, die das Leben schöner machen. Es ging um unsere Wurzeln und unsere Fragen, wo es hingeht, um unser Dasein für die Anderen und unser Mitsein mit den Anderen. Es ging um darum, wie die Welt in uns hineinkommt und wie wir tief drinnen gestimmt sind, wie offen wir sind und wie wir uns öffnen. Es ging um das Licht, das in uns hineinfällt, und das, das nach Außen strahlt. Es ging um die Freude eines Kindes und die Hoffnung eines Sterbenden.

Viele wichtige Türen in unseren Häusern und unserem Leben. – Im letzten „Türchen“ dieses Adventskalenders spiegeln sie sich alle wieder. Versucht es: Ihr könnt alle Fragen des Lebens an diese Tür stellen, und sie wird sie beantworten. Denn es ist ja die Tür zum Leben. Von Menschenhand gemacht zwar, doch letztlich nicht verfügbar für uns.
Der Eingang zur Geburtskirche in Bethlehem. Die „Pforte der Demut“, die in das Innere der Geburtskirche in Bethlehem führt, lässt jeden Einzelnen und selbst bei größtem Pilgerandrang nur einen nach dem anderen dem Herrn des Lebens und der Schöpfung begegnen. Unser Leben ist ihm wichtig und wertvoll, deshalb steigt er zu uns hinab.

Er wird für uns Mensch, um uns die Türen und Toren des Lebens, des vollen und erlösten Lebens zu öffnen. – Jedem einzelnen von uns und uns zusammen.
Macht hoch die Tür‘, die Tor‘ macht weit!

Ich wünsche Euch allen einen guten und gesegneten Weg in die Heilige Nacht und in das neue Jahr des Lebens hinein!

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