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Aktuelles aus dem Blog


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Gebt Ihr ihnen zu essen...

Seit Montag ist unser Kioskpächter Munir wieder zurück im „neuen“ Kiosk. Pilger, Touristen und sicherlich auch die Mönche verschmähen nicht das Eis und den Cappuccino, den Kaffee und die in einer Eismaschine eisgekühlten Getränke wie Eiskaffee und Früchtedrinks. Munirs Bruder Khalil bietet zur Zeit frisch gepressten Granatapfelsaft an.
Wir freuen uns mit ihnen über den „neuen“ Kiosk, der so manche Arbeit erleichtert und auch etwas Platz bietet zum Verweilen. So wird auch in dieser Form der Auftrag Jesu erfüllt: „Gebt ihr ihnen zu essen!“

Mit dem Ziegel gedeckten Dach fügt sich der Bau gut in das Gesamtgelände. Zur Zeit kommen etwa 50 Busse pro Tag. Neulich waren es sogar einmal 74.

Auf der Südseite des Klostergeländes wird der Trockenplatz für die Wäscherei gepflastert. Hier wird der Traum einer jeden Hausfrau in den Sommermonaten wirklich: Die Wäsche ist in kurzer Zeit trocken! Sie kann am selben Tag gewaschen, getrocknet und gebügelt werden.
In unsrer alten Bibliothek ist derzeit Br. Josef daran, die Bücher in Karton zu verpacken für die neue Bibliothek. Ich staune immer wieder was wir doch alles haben. Da zitiere ich dann schon mal den Apostel Paulus: „Sie haben nichts und haben doch alles.“

Mühsam ist jetzt, immer wieder die Handwerker zu bekommen, die die Endarbeiten ausführen und so manche Fehler beheben müssen, die selbst in einem Kloster nicht ausbleiben. Schließlich leben wir ja noch auf dieser Erde…

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Neues aus dem Beit Josef...

Neulich ist etwas Furchtbares passiert. Wir saßen gemütlich und lachend bei Taybeh und Goldstar im Seminarraum, um die Professorinnen Sattler und Nüssel zu verabschieden. Plötzlich sagte eine von ihnen: „Ich wünsche Ihnen noch schöne sechs Monate in Jerusalem.“
Wie, wo, was, sechs Monate? Waren das nicht mal viel mehr? Nur noch sechs Monate?? Die Zeit rast an uns vorbei. Da auch in den vergangenen Wochen einiges passiert ist und der letzte Blogeintrag schon wieder eine Weile zurückliegt, hier nun ein Kurzüberblick. Yalla!

Das Jahresthema unseres Studienjahres ist nun auch im Vorlesungssaal angekommen. Professor Gabriels Vorlesung „Religion und Moderne“ führte uns in Diskussionen, die in Jerusalem besonders greifbar sind. Was ist Religion überhaupt, wie lässt sie sich definieren? Führt die Moderne zwingend zu Glaubensrückgang und Säkularisierung? Und was ist überhaupt Moderne? Viele Antworten, noch mehr Fragen.

Dass Religion in Israel immer auch mit Politik zu tun hat, wissen wir inzwischen – auch dank Tamar Avraham. Mit ihr waren wir in Jaffa unterwegs, der alten Hafenstadt, in der der Prophet Jona an Bord seines Schiffes gegangen sein soll.
So erinnert man sich an die Jona-Geschichte... Jaffa war bis zur Gründung des Staates Israel eine arabische Stadt, zu diesem Zeitpunkt mussten viele Bewohner ihre Heimat verlassen und umsiedeln. Heute gehört Jaffa zu Tel Aviv, das, so sahen wir auf einem Modell, ursprünglich als Gartenstadt geplant war. Von diesem Plan haben wir zwischen all den Hochhäusern nicht mehr viel mitbekommen. Dafür ist der Strand wirklich wunderbar – und birgt nicht so viele spitze und scharfe Gefahrenquellen wie das Rote Meer...

Blick auf Jaffa

Mit Tamar waren wir außerdem in und um die Altstadt Jerusalems unterwegs. Wir besuchten Synagogen im jüdischen Viertel und ließen uns zeigen, wie die israelische Präsens sich in den arabischen Ostteil der Stadt ausweitet. Die Häuser der Siedler sind an den wehenden blau-weißen Flaggen sofort zu erkennen. „Juden dürfen überall in diesem Land wohnen“, hat uns eine junge Frau gesagt. In unser Nachbarschaft hat die Religion sehr konkrete Folgen für das Zusammenleben der Menschen...

Politisch ging es auch mit Gil Yaron weiter. Der Zeitungskorrespondent sprach mit uns über die Identität der Israelis: „Juden oder Hebräer?“ Wir gingen der Entwicklung des Staates Israel nach und rissen eine Menge von dem an, was heute aktuell ist: Beziehungen zu Deutschland, Atom-U-Boote, Siedlungen, die UN und das Völkerrecht. Schon verrückt, dass Theodor Herzl sich als Sprache des „Judenstaates“ Deutsch hätte vorstellen können...
Diskussionen mit Gil Yaron... Ihr seht, wir sind hart am Arbeiten. Zur Zeit hören wir außerdem noch Vorlesungen über das Zweite Vatikanische Konzil und den Talmud - und ganz allmählich bereiten wir uns seelisch auch schon auf die kommende Galiläaexkursion vor.

Aber keine Sorge, ein bisschen Freizeit bleibt uns auch noch. Wenn meine Facebook-Informanden Recht haben, dann schneit es heute in Süddeutschland. Wir fahren morgen jedenfalls an den Strand von Tel Aviv. Das ist doch auch ganz nett.

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Zwei Tage Regen und 4,5 Millionen Steinchen

Soeben schaut fast der Vollmond in mein Fenster herein und der gleiche Mond scheint auch bei Ihnen liebe Leser/innen auf Ihr Zuhause. Und ich schicke mit den Mondstrahlen so manche Gebete für all unsre Lieben. So dürfen Sie sich mit uns verbunden wissen.

Die letzten zwei Tage hatten wir den ersten kräftigen Regen. Alle Dächer des Klosters, die Luft und alles Gewächs ist fürs erste entstaubt. Die Abwasserkanalisation des Regenwassers, das ja getrennt vom anderen Abwasser in die Natur zurück gegeben wird, hat die Probe gut bestanden. Es klappt!

Dann muss ich noch etwas berichtigen: Der Mosaikbodenleger Wolfgang Kuhn hat sich die große Mühe gemacht, die Bodenflächen in der Kirche, welche mit Mosaiken bearbeitet sind, den Anbetungsraum und Sakristei zu vermessen und hat somit die Steinchen gezählt. Die Bilddarstellungen haben zum Teil auch kleinere Steinchen. So ergab sich die Summe von etwa 4.522.200 Mosaiksteinchen. Die mir überlieferte Zahl von 11 Millionen stimmt also nicht.

Im übertragenen Sinne möchte ich hinzufügen: Jeder Mensch ist ein Mosaikstein in der Gesamtschöpfung und jeder Mensch ist auf seine Weise kostbar. Wenn alle sich um den Frieden mühen, der aus der Liebe wächst, gibt es eine große Liebe, die Gott gefallen kann. Wir können seine Größe zwar nicht mehren, aber sie dient uns zum Segen und zum Heil, wie es so schön in einem Hochgebete heißt.

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Was kommt da auf uns zu?

Die Überschrift dieses Blog stammt von einem Beitrag der online-Ausgabe der F.A.Z. dieser Tage. Der Beitrag von Marcus Jauer macht zumindest nachdenklich. – Kommt da wirklich etwas auf uns zu? Jauer gibt natürlich keine Antwort. Und ich gebe auch keine. Ich bin Mönch, weder Unheilsprophet noch Immobilienmakler, der seine Häuser und Wohnungen los werden will.

Zumal: Seit Jahren spricht man hier im Heiligen Land immer wieder von Krieg, einem großen Krieg. Man, das sind mal die Einheimischen gleich welcher Religion oder Sprache, mal ausländische Journalisten, mal unsere Verwandten und Freunde in Europa, die besorgt nachfragen. Gekommen ist bisher noch nichts. – Nichts ist natürlich untertrieben, wenn man Tag für Tag die Meldungen in den Zeitungen und im Internet verfolgt. Das Heilige Land und die ganze Region sind und bleiben eine Region der Gewalt und des Leides. Das begleitet uns im Alltag hier, manchmal allzu alltäglich. Oft aber einfach und vor allem im Gebet.

Der große Knall aber ist – dem Ewigen sei Dank! – bislang ausgeblieben. Ob daran die anstehenden Wahlen in den USA und in Israel etwas ändern? Um ehrlich zu sein: Ich will es mir im Moment nicht ausmalen. Die politische Kaste hier im Land sehe ich durchaus kritisch. Aber ich hoffe und baue auf die die vielen Menschen, die (zum Beispiel) den Krieg nicht wollen, die eine friedliche und gerechte und freie Gesellschaft wollen. Wie viele Europäer habe auch ich eine deutliche Präferenz, wenn ich auf die Präsidenten-Wahl in Amerika schaue. Und auch hier hoffe und baue ich auf die Vernunft und den Gestaltungswillen der Menschen.

Denn was auf uns zukommt, das liegt auch an uns. Nicht nur. Wir haben, Gott sei Dank, nicht alles in der Hand. Das müssen wir manchmal schmerzhaft erfahren und immer wieder neu lernen.

Wenn uns Jesus immer wieder zu Wachsamkeit ermahnt, wie in den Tagesevangelien dieser Woche, dann bestimmt nicht als bloßen Selbstzweck. Und wenn ER uns heute mahnt, die Zeichen der Zeit zu sehen und zu deuten, dann gewiss, um Schlussfolgerungen daraus zu ziehen und entsprechend zu handeln. Das gilt für jeden Tag. Es geht um Vergebung und Versöhnung. Die, die man gibt, und die, die man empfängt. Wenn wir dazu immer neu bereit sind, dann können wir wohl auch mit dem umgehen, was da auf uns zukommt.

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Bauabnahme und Mosaiksteinchen

Heute sind unsere beiden Architekten angereist.
In den nächsten Tagen ist die Bauabnahme des neuen Klosters: Elektrik, Steinarbeiten, Personenaufzug und vieles andere wird überprüft. Wolfgang Kuhn am Werk. Und dann müssen möglichst schnell die Mängel behoben werden.

In der Kirche ist für die nächsten Wochen wieder der Mosaikbodenleger Wolfgang Kuhn am Werk mit Sanierungsarbeiten.
Wenn die vielen Steine reden könnten, sie würden bestimmt aufjubeln. Wir schätzen Wolfgang Kuhn. Er war bereits bei der Verlegung Bodens vor 30 Jahren dabei und kennt somit fast jedes Steinchen: Geschätzte etwa 11 Millionen!

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Es geht langsam voran, aber das mit Freude!

Aus dem Klosterneubau gibt es momentan vor allem zu berichten, dass die Inneneinrichtungen schleppend voran gehen...
Zum einen gibt es Lieferschwierigkeiten und zum anderen liegt es an den Handwerkern. Wir sind eben im Orient.

Im alten Kloster wird die Bausubstanz immer schlechter, und auch an den Einrichtungen ist zu merken, dass bald das Ende des Gebäudes naht. Selbst die Beleuchtungen wollen schon nicht mehr ihren Dienst tun.
Der renovierte Kiosk in Tabgha. Erfreulich ist: Der Kiosk am Busparkplatz ist von außen her nun fertig und fügt sich gut in das Gesamtgelände ein. So kann auch im Kiosk die Inneneinrichtung erfolgen.
Mit dem Beginn des neuen Kirchenjahres zum ersten Advent hoffen wir alle, im neuem Kloster zu sein. So nach und nach wird schon in den Mönchszellen eingeräumt. Selbst ich habe damit begonnen und irgendwie freue ich mich schon auf das neue Zuhause.

Und ich will mal ganz persönlich bei dieser Gelegenheit allen Spendern, Freunden und Wohltätern unseres neuen Klosters ein ganz herzliches Vergelt‘s Gott sagen und ich versichere Ihnen: In meinem privatem Gebet sind Sie nicht vergessen. Gott behüte und segne Sie alle!

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Evangelisch? Katholisch? Ökumenisch!

Wir sind ein theologisches Studienjahr, ein wissenschaftliches Studienjahr, ein deutschsprachiges Studienjahr, ein durch den Sinai wanderndes und die Jerusalemer Altstadt erkundendes Studienjahr, ein Zitronenschnittchen bevorzugendes Studienjahr, ein singendes Studienjahr, ein diskutierendes Studienjahr, ein witziges und viel lachendes Studienjahr, ein betendes Studienjahr, ein tanzendes Studienjahr, ein Sierra-madre liebendes Studienjahr, ...
Wir sind ein ökumenisches Studienjahr. Bums. Da ist es, dieses Wort. Ökumene. Immer wieder begegnet es uns, immer wieder müssen wir uns fragen: was ist das eigentlich - Ökumene? Schnell stand fest, was es nicht bedeuten kann: Die wir-haben-uns-alle-ganz-arg-lieb-und-vergessen-einfach-was-war Mentalität, eine ist-doch-egal-wir-glauben-doch-eh-alle-das-gleiche Einstellung und die wenn-wir-nur-zusammen-Eucharistie-und-Abendmahl-feiern-ist-alles-gut Ansicht. Stattdessen bemühen wir uns immer wieder, uns gegenseitig kennenzulernen, um Ökumene leben zu können, die in einem sich gegenseitig anerkennenden und respektierenden Dialog besteht - dessen Ziel nun was ist? Wenn wir das nur wüssten. Als Theologiestudierende müssen wir uns nun einmal auch mit den Dingen auseinandersetzen, die anderswo als theologische Spitzfindigkeiten bezeichnet werde. Darum kommen wir nicht herum.
Abendmahl und Fußwaschug... Mit Frau Prof. Nüssel und Frau Prof. Sattler beschäftigten wir uns im letzten Vorlesungsblock ausführlich mit Abendmahl und Eucharistie und den Chancen für eine gemeinsame Tischgemeinschaft. Dieser Dialog muss dringend weitergeführt werden.

Die letzten zwei Tage hatten wir zwei von uns Studenten selbstorganisierte Studientage.
Könnte das mit der Ökumene nicht einfacher sein? Ist nicht eine Seite sturer als die andere? Warum halten die Katholiken so am Papst, die Protestanten so an Luther fest? Was ist eigentlich unser kirchliches Selbstverständnis? Und was hat das eigentlich mit der Heiligenverehrung auf sich? Ist ein Gottesdienst ohne Predigt unvollständig? Fragen über Fragen. Während die Protestanten den Mittwoch mit der allseits bekannten Fernsehsendung "Pro TV - die Sendung mit dem Schwan" gestalteten, in der Fragen rund um die evangelischen Kirche auf mitunter höchst kreative Weise beantwortet wurden, eröffneten die Katholiken am Donnerstag, dem 50-jährigen Jahrestag der Eröffnung des 2. Vatikanischen Konzils, das I. Ökumenische Konzil auf dem Zionsberg. Wir diskutierten, diskutierten, diskutierten. Tauschten Informationen, Vorurteile, Emotionalitäten, Unverständnisse, Ver- und Bewunderungen und Gemeinsamkeiten aus. Befinden uns in einem langen Prozess. Haben einen Ökumenischen Arbeitskreis für die Fortdauer unseres Studienjahrs gegründet. Diskutierten weiter. Ja, und das Ergebnis?
"Alle sollen eins sein" (Joh 17,21), spricht der Herr. Das ist Auftrag genug, doch für uns steht auch fest: Wir sollen nicht nur eins sein, wir wollen es auch!

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Sukkot

Mein Name ist Carolin Willimsky. Ich bin dieses Jahr (2012/13) Volontärin in Tabgha, dabei werde möglichst regelmäßig diesen Blog schreiben.

Wir, die neue Volo-­‐Generation, sind seit zwei Monaten vollständig und arbeiten auf der Begegnungsstätte, die seit unserer Ankunft fast durchgehend ausgebucht ist. Es gibt also viel zu tun. Unser bisheriger Höhepunkt war der gemeinsame Besuch einer israelischen und einer palästinensischen Gruppe.

Letzte Woche haben wir Sukkot gefeiert. Besser gesagt, wir waren eingeladen Sukkot zu feiern, denn zu diesem Zeitpunkt besuchten uns die Gruppen Kfar Tikva und Lifegate. Kfar Tikva ist ein Dorf für Menschen mit Behinderung in der Nähe von Haifa, Lifegate ist eine palästinensische Behinderteneinrichtung bei Bethlehem.
Seit einigen Jahren kommen diese beiden Gruppen gemeinsam, um bei uns auf der Begegnungsstätte Sukkot zu feiern.

Sukkot 2012 in Tabgha. Sukkot 2012 in Tabgha. Einen ganzen Tag verbrachten wir damit, die Sukka zu bauen und uns dabei besser kennenzulernen. Eine Gruppe bemalte Steine, eine andere bastelte Girlanden und eine dritte Gruppe baute die Laubhütte.
Abends aßen wir alle zusammen in der Hütte, tanzten, sangen und spielten gemeinsam. Und auch an den anderen Tagen war die Stimmung gut.
Alles schien so selbstverständlich: die gemeinsamen Mahlzeiten, das Programm mit Bastelaktionen und Sport, das gemeinsame Singen und Tanzen.

Doch hier in Israel ist es eigentlich gar nicht so selbstverständlich, dass Israelis und Palästinenser so unbeschwert miteinander umgehen und Spaß haben. Oft sind zu viele Vorurteile im Weg.
Gerade für unsere Gäste ist die Sorglosigkeit und Leichtigkeit von Tabgha wohltuend. Denn hier auf der Begegnungsstätte begegnen wir uns als Menschen und nicht als Völker.

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Von Pita und Kamelen

Mit einiger Verspätung, die nicht nur dem recht vollen Stundenplan des Studienjahrs geschuldet ist, sondern vor allem der Tatsache, dass mein Laptop auf dieser Seite keine Fotos hochladen wollte, möchte auch ich nun noch einen kleinen Bericht zum Sinai abgeben.

Zu der Landschaft, dem Sternenhimmel, den Wanderungen, der Spiritualität uvm. könnte man sicherlich noch viele Worte verlieren, auch wenn unsere Erfahrungen letztlich wohl kaum in Worte zu fassen sein werden. Unsere Sinai-Tour wäre aber kaum vorstellbar gewesen ohne die Beduinen, die uns für 10 Tage begleitet, sich um uns gekümmert, und bekocht und mit großer Gastfreundschaft und ihrer Herzlichkeit in der High Mountain Region aufgenommen haben.

"Wir werden während der ganzen Zeit von Beduinen des Gebeliya-Stammes begleitet, die in der Region um das Katharinenkloster beheimatet sind", so wurde es uns vor Abfahrt erzählt. Das wirkte beruhigend, schließlich kennen sich diese Menschen dort aus, auf der anderen Seite konnte man sich kaum etwas unter dem Begriff "Beduinen" vorstellen: Sind das nicht die Menschen, die fernab der Zivilisation wohnen, vom Rest der Welt nicht viel mitbekommen und noch so leben wie vor vielen hundert Jahren?
Ökotoilette auf beduinisch Diese Vorurteile konnten wir abbauen. "Unsere" Beduinen leben im Einklang mit der Natur, haben sich viele Traditionen und ein beeindruckendes Wissen bewahrt, das man in der Wüste zum Überleben braucht. Gleichzeitig haben sie feste Winterquartiere im St. Katharinendorf, benutzen Mobiltelefone genau wie wir und bekommen durchaus mit, was in der Welt los ist. Sie leben nicht schlechter, nicht weniger entwickelt als wir Europäer. Sie leben einfach nur anders. Und an viele Dinge kann man sich gewöhnen. Wo kein Wasser ist, da gibt es auch keine Wassertoilette. Unhygienisch? Ungewohnt! Wenn man den Tag über für die Toilettengänge das "Wadi" nutzte, sprich hinter einen Stein ging, war man am Abend glücklich, eine Ökotoilette zu haben, so dass man nachts den Beduinengarten nicht mehr verlassen musste.

Mit den knapp 10 Beduinen, die uns begleiteten, zogen auch Kamele mit, die unsere schweren Rucksäcke trugen, uns täglich mit frischem Wasser versorgten und auf denen wir ein Stück des Weges reiten durften, wenn wir selber nicht mehr laufen konnten. Kamele mit Gepäck und Mensch beladen Ein toller Anblick, wenn man die Hochebenen des Sinai vom Kamelrücken aus kennenlernt und dabei leise arabische Musik hört....

Kommunikation kann mitunter schwierig sein, wenn die eine Seite nur wenig Englisch, die andere Seite kein Arabisch spricht - aber da man ja nicht nicht kommunizieren kann (Watzlawick in Ehren), tuen es notfalls auch Hände und Füße. Dass wir uns dennoch gut verstanden haben, zeigt zum Bespiel das Fest, das wir am Abend nach unserem Wüstentag gefeiert haben: da wurden uns zu Ehren zwei Ziegen geschlachtet und in einem Sandloch zubereitet. Was auf uns zuerst leicht abstoßend wirkte, schmeckte am Ende doch sehr lecker und bescherte uns einen schönen Abend ums Lagerfeuer, bei dem die Beduinen sich auch dazu bereit erklärten einige ihrer alten Stammeslieder zum Besten zu geben. Ziege im Sand auf beduinisch Meistens gab es zum Essen aber Pita, Pita, Pita, Pita und Pita. Abends dann wahlweise Reis und Nudeln. Vor allem aber: Pita!

10 Tage mit Beduinen durch den Sinai. 10 Tage voll Freundlichkeit, voll Herzlichkeit und Gastfreundschaft. 10 Tage in deutsch-israelischen Hightechklamotten und beduinischen Schlappen. 10 Tage abends am Lagerfeuer mit der Aussage: Es gibt noch Suppe, Reis und Gemüse! 10 Tage mit beduinischer Pita zum Frühstück, zum Mittagessen und immer zwischendurch. 10 Tage in Beduinengärten, auf Kamelen, mit Sprachbarrieren und der Aufhebung dieser Barrieren durch ein Lächeln. 10 Tage helfende Hände, 10 Tage eine andere Kultur, 10 Tage Erfahrungen, die uns wohl fürs Leben geprägt haben. Und die Karawane zieht weiter....

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Dem Umzug entgegen...

Einer unsrer Mitbrüder scharrt bereits mit den Füßen... – Aber bis es wirklich soweit ist, bis dahin gibt es noch viele Arbeiten, die erledigt werden müssen.

In diesen Tagen waren Heinz Thiel vom Deutschen Verein vom Heiligen Lande aus Köln und Bernd Mussinghoff als Vertreter hier im Heiligen Land bei uns hier. Sie waren zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Arbeiten.
Im und ums neue Kloster muss aber noch so manches behoben werden. Auch die Küche, die Klimatechnik und die Elektroinstallationen müssen bewerkstelligt werden in nächster Zeit. Die Mönchszellen sind soweit fertig und bereits gereinigt. Pater Zacharias hat schon begonnen, seine Bücher in sein neues Zimmer zu bringen.
Am Freitag haben wir mit den philippinischen Sisters einen feierlichen Gottesdienst an Dalmanuta II am Seeufer gefeiert zum Abschluss der Neugestaltung des Platzes. – Im November, bevor die Regenzeit beginnt, begrünen wir den Platz.

Unser guter Ibrahim, langjähriger Tabgha-Koch, tritt seinen Ruhestand an. Auch am Kiosk des Pilgerparkplatz sind die Renovierungsarbeiten voll im Gange: Das undichte Flachdach wird nun ersetzt durch ein mit Dachziegeln gedecktes Dach. Ein kleiner Sitzbereich sowie der Verkaufsraum für Eis, Getränken und Obst ist in Arbeit. Der Pächter des Kiosk ist jetzt schon ganz zufrieden und glücklich.

Unser langjähriger Koch Ibrahim hat heute seinen letzten Arbeitstag und geht in den verdienten Ruhestand. – Wir danken ihm und wünschen weiterhin ihm alles Gute und Gottes Segen.

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